Die Geschichte von Hamburgs Krimitheater
Das Imperial Theater ist die größte Krimibühne Deutschlands und zeigt von spannenden Klassikern, über humorvolle Krimikomödien und ergreifende Psychothriller alles, was das Herz eines Krimifreundes begehrt. Das kleine Theater am Anfang der Reeperbahn wurde am 19.08.1994 gegründet – damals zwar noch nicht als Hamburgs Krimitheater, wohl aber als ein einzigartiges und charmantes Musiktheater, das nach der liebevollen Renovierung vom ehemaligen Premieren- und späteren Pornokino im neuen Glanz erstrahlte.
Viele Jahre wurden hier erfolgreiche Musical Produktionen wie die deutsche Erstaufführung von „Grease“, die „Rocky Horror Show“ und natürlich die Kult-revue „Hossa- die Schlagerrevue der 70er-Jahre“ vom Publikum gefeiert. Im Jahre 2002 startete die Theaterleitung einen „Krimitest“ mit dem Stück „Die Frau in Schwarz“ von Stephen Mallatratt nach dem Roman von Susan Hill. Sowohl das Stammpublikum als auch das neu hinzu gewonnene Krimipublikum reagierte darauf so positiv, dass die Theaterleitung um Intendant Frank Thannhäuser entschied, fortan ausschließlich Kriminalstücke zu spielen:
Den Anfang machte „Todesfalle“ (2003) von Ira Levin, gefolgt von Agatha Christies „Die Mausefalle“ (2003), in London seit über 50 Jahren auf dem Spielplan, und „Arsen und Spitzenhäubchen“ (2003), der wohl bekanntesten Krimikomödie überhaupt. Weiterhin zeigte das Imperial Theater die klassischen Kriminalstücke „Gaslicht“ (2005) von Patrick Hamilton, „Bei Anruf Mord“ (2006) von Frederick Knott, weltberühmt durch Alfred Hitchcocks Verfilmung und „Mitternachtsspitzen“ von Janet Green (2014). Zum 20-jährigen Bestehen inszenierte das Imperial Theater erstmalig einen Fall des berühmten Jerry Cotton: „Jerry Cotton jagt den New York Ripper“.
Die Bühnenadaptionen der Wallace Klassiker „Das indische Tuch“ (2004), „Der Rächer“ (2004), „Der Hexer“ (2005), „Der Unheimliche“ (2006), „Der grüne Bogenschütze“ (2007), „ Der schwarze Abt“ (2008), „Der Engel des Schreckens“ (2009), „Die seltsame Gräfin“ (2010), „Der unheimliche Mönch (2011), „Die toten Augen von London“ (2013), „Der Zinker“ (2015), „Der Frosch mit der Maske“ (2018) und „Die Tür mit den 7 Schlössern“ (2020) fesseln mit aufwendigen Bühnenbildern und spannenden Überraschungsmomenten. In neuer Dramaturgie von Frank Thannhäuser werden die Spannungselemente geschickt mit einer gehörigen Portion Humor verschmolzen. Die klassisch-amüsanten Inszenierungen werfen einem liebevoll-ironischen Blick auf die Kultklassiker, die viele Zuschauer mit den Schwarz-Weiß-Filmen der 60er Jahre verbinden.
Anlässlich des 25. Jubiläums schlug das Imperial Theater mit „M- eine Stadt sucht einen Mörder“ eine Brücke zu den Gründungsjahren des Imperial Theaters. Die weltberühmte Vorlage des Fritz-Lang-Films aus dem Jahre 1931 wurde mit der Musik von Marko Formanek und den Texten von Frank Thannhäuser zu einer vielbeachteten Musiktheater-Produktion.
Gastspiele, Musik & Comedy
Neben den Hausproduktionen, die meist mittwochs bis samstags gespielt werden, stehen auch Gastproduktionen auf dem Spielplan des Imperial Theaters. Insgesamt acht Jahre lang konnte man hier den Quatsch Comedy Club erleben, seit 1998 zeigt der Kabarettist Jan Christoph Scheibe seine MusiComedy-Shows: „Zuviel Sex ist gar nicht gesund“ und „Die Welt ist eine Scheibe“. Ein Feuerwerk aus Kreativität, Spielfreude und Schnelligkeit entfacht das Improvisationstheater Steife Brise: Bei IMPROSLAM!, seit 2003 im Programm, wird alles improvisiert, die Gäste greifen hautnah ins Geschehen ein und die Akteure der Steifen Brise schlüpfen blitzschnell in ihre Rollen. Unter dem Motto „Ein Schrei am Hafen, ein Schuss in der Nacht – Wer wurde diesmal umgebracht?“ zeigt die Steife Brise außerdem ihren Hamburg-Krimi „Morden im Norden“. Das Opfer, die Todesart, der Kommissar – alles bestimmt hier der Zuschauer.
Doch auch musikalische Klänge sind auf Hamburgs blutigster Bühne zu vernehmen: An vorstellungsfreien Tagen stehen immer wieder interessante Konzerte auf dem Spielplan, im September das Reeperbahnfestival und an jedem ersten Montag im Monat auf dem Spielplan: „Buddy reloaded“ mit der Originalband aus „Buddy- das Musical“. Meist sonntags lassen wir mit „Rockin‘ Burlesque“ die Rock´n´Roll-Ära wieder aufleben, garniert mit Burlesque-Darbietungen der „Sinderellas“.